Unter der vulkanisch geprägten Landschaft der Coromandel-Halbinsel schlägt feurig das Herz unserer Erde. Davon erzählt eine der Hauptattraktionen der Region, der Hot Water Beach. Als wir hier ankommen, ist es so regnerisch und kalt, dass wir schon glauben, unser Erlebnis mit den Thermalquellen im Sandstrand könnte im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen. Da wir aber doch vereinzelt Leute sehen, die, mit Spaten bewaffnet, zu einem Felsvorsprung im Strand wandern, folgen wir ihnen. Ums Eck, und wir stehen urplötzlich vor einer wie wild im Sand puddelnden Menschenmenge, die unermüdlich sich abmüht, Sitzwannen zu graben und dabei zwischen dem eiskalten Wasser des Meeres und dem brennheißen Wasser, das aus dem Sand quillt, herumhüpft. Da es bis zur Ebbe noch etwas dauert, kommt es immer wieder vor, dass das Gemeinschaftswerk vieler starker Männer von einer einzigen Welle weggeschwemmt wird. Die bereits genüsslich im heißen Pool Liegenden werden dann augenblicklich mit Eiswasser überflutet, was natürlich niemanden kalt lässt – oder vielleicht soll man hier sagen – heiß lässt. Äußerst amüsant ist es, zu beobachten, wie unterschiedlich die Leute ans Werk gehen. Es gibt hier verbissen Schuftende, verbittert Dreinschauende, hoffnungsvoll Beharrliche, sich aufopfernde Väter, die unbedingt die Wanne für die Kleinen schaffen wollen, unernste Touristen, die eigentlich froh sind, dass sie nicht ins Wasser müssen, und hämisch Grinsende, die sich darüber freuen, dass auch das Becken der anderen ein Raub der Wellen wird.
Der geologische Hintergrund zu all dem Spaß hier ist natürlich auch interessant: Am Hot Water Beach gibt es zwei Quellen mit den Namen Maori und Orua. Die nördliche hat eine Temperatur von maximal 64° C, die südliche erreicht 60° C, wobei die Wassertemperatur in nur 2 Metern Tiefe 170° C beträgt! Der heiße Untergrund ist ein vulkanischer Einschluss, der während einer Eruption vor 5 – 9 Millionen Jahren entstand. Das Blubbern an der Oberfläche ist nicht kochendes Wasser, sondern entsteht durch das Entweichen von Carbondioxidgas.
Die Cathedral Cove teilt den Sandstrand einer herrlichen Bucht in zwei Teile. Sie lässt sich bei Ebbe trockenen Fußes durchschreiten, sodass man ihre bizarre Schönheit auf beiden Seiten bewundern kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen