Donnerstag, 18. Dezember 2014

Wir bremsen auch für Pinguine


Man glaubt es ja nicht, wenn man die Straßenschilder sieht, die einen im Hafenbereich auffordern, vorsichtig und bremsbereit zu fahren - aber wirklich, sie sind da! Heute geht unser Wunsch in Erfüllung, die Blue Penguins von Oamaru zu erleben. Die weltweit kleinste Pinguinart ist mit ihrem Landgang spät dran. Wer sie sehen will, muss bis zur Dämmerung warten, und die stellt sich hier im Südsommer erst gegen 10 Uhr ein. Erst dann kehren die Pinguine von ihrem langen Tag, den sie fischend im Meer verbringen, zurück, um die Küken in den Nestern zu füttern. Wir setzen uns ganz einfach an den Strand und warten ab. Es dauert nicht lange und zwei von den Minis lugen vorsichtig unter einer Auffahrtsrampe hervor. Nach und nach kommen sie an – ungefähr 25 Zwergpinguine watscheln vom Wasser herauf und verstecken sich vorerst unter einer Vorrichtung, mit der man Boote zu Wasser lässt. Lange brauchen die scheuen Tierchen, bis sie sich überwinden und schließlich, so schnell sie können, die Straße überqueren, um im Gebüsch zu verschwinden.


Bald ist die Bucht erfüllt von geschäftigem Geschnatter, das, fast wie bei den Singvögeln, unglaublich vielfältig klingt, wenn auch nicht so schön und anmutig. Da gibt es Quieker, Röhrer, Schnarcher und Piepser – alles zusammen vereint sich zu einer unglaublichen Geräuschkulisse, die uns einfach nur rührt. Ab sofort sind die Blue penguins unsere Lieblingsvögel Nummer eins – und das heißt was, hier in Neuseeland!


Unweit von den berühmten Moeraki Bolders führt eine unbefestigte Straße zu dem Brutgebiet der seltenen Gelbaugenpinguine, von denen es nur noch geschätzte 5000 Exemplare gibt.


Die Fotos unten zeigen unsere zweite Begegnung mit Gelbaugenpinguinen im äußersten Süden Neuseelands. Franz hat sich mit seinem Stativ an einer Stelle positioniert, an der der erste Ankömmling des Abends direkt vorbeimarschiert.



Die Otario Peninsula beherbergt auf ihrer äußersten Landspitze, dem Taiaroa Head ein Wildtierreservat ohnegleichen. Hier schließen wir uns einer Tour des „Royal Albtross Centre“ an, die zur weltweit einzigen, sich auf dem Festland befindenden Brutkolonie von Königsalbatrossen führt. Während die auf ihren Nestern hockenden Vögel gar nicht beeindrucken und wie überdimensionale Hennen aussehen, ändert sich das augenblicklich, sobald sich die Vögel in die Lüfte begeben, denn dann steigen sie in das ihnen eigene Element auf. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Flügelspannweite von drei Metern. Als meisterhafte Segler fixieren sie im Flug ihre mächtigen Schwingen in weit ausgestreckter Position und lassen sich ganz einfach vom Wind tragen. Auf diese Art und Weise gleiten sie im Westwindgürtel innerhalb eines Jahres rund um die Welt!



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