Donnerstag, 18. Dezember 2014

Das Ende der Welt


Es gibt Menschen,
denen die Ferne schon auf den Schultern liegt,
noch ehe sie aufgebrochen sind.
Die Biegung der Straße allein schon genügt,
dass die Erde unter den Füßen die Fahrt aufnimmt.

Stets weiter! Sie müssen dem Sonnenball folgen,
der rastlos wie sie im Meer dort ertrinkt,
der weist auf den Weg in die Ferne, so golden,
und dort, wo das Ende der Welt ist, versinkt.

Birgit Winkler



Bis zur Westküste, also fast bis ans Ende unserer Reise, mussten wir fahren, um die Sonne blutrot im Meer versinken zu sehen. Wer sich jetzt aber dazu eine Goldspur im spiegelglatten Meer vorstellt, der liegt falsch, denn lieblich ist Neuseeland nie! Das Land der großen Gesten versprüht das Sonnenlicht in goldene Glitzerkämme auf hereinrollenden Brechern.


Von den vielen, andächtig dasitzenden Sonnenanbetern am Strand gibt es für die untergehende Sonne zuletzt sogar Applaus. Wir glauben aber nicht, dass sie es noch gehört hat, denn mittlerweile geht sie ja schon wieder auf der anderen Seite der Erde auf.



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